Gleichstromlichtmaschine " G S M R 45 / 6 "

Die Lichtmaschine erzeugt den erforderlichen Strom für die Beleuchtung sowie das Signalhorn und lädt gleichzeitig die über den Rückstromschalter parallel geschaltete Batterie auf.

Aufbau

Die Gleichstromlichtmaschine der BK 350 ist ein selbsterregender Gleichstromnebenschlußgenerator, bei dem die Feldwicklung (Erregerwicklung) der Ankerwicklung parallel geschaltet ist. Die Lichtmaschine besteht aus zwei Hauptteilen, der H a l t e k a p p e und dem A n k e r.

Die Haltekappe vereinigt in sich das Polgehäuse mit innenliegenden Polen und Feldspulen, trägt die Bürstenhalter und Bürsten, den Unterbrecher und die zwei Kondensatoren für die Zündung, während außen der Regelschalter aufgeschraubt ist. Sie wird mittels Zentrierrandes und Arretierstiftes durch zwei Schrauben gehalten.

Der Anker sitzt auf den Kegel des Kurbelwellenstumpfes; er wird zusammen mit dem Unterbrechernocken und dem automatischen Fliehkraftregler mit einer Sechskantschraube festgezogen und gehalten.

 

 

 

Wirkungsweise

Der Feldmagnet der Gleichstromlichtmaschine ist kein Permanent-, sondern ein Elektromagnet.
Wie bereits erwähnt, liegt seine Spule (Erregerwicklung) im Nebenschluß (parallel) zur Ankerwicklung.

Beim Anlaufen der Lichtmaschine wird durch die in den Polschuhen vorhandene Remanenz (Restmagnetismus) eine Spannung in den Ankerwicklungen induziert, die den Feldmagnetismus verstärkt. Das hat wiederum eine höhere Ankerspannung zur Folge.

Diese Erscheinung, daß sich Ankerstrom und magnetisches Feld gegenseitig verstärken, nennt man dynamo-elektrisches Prinzip. Dabei baut sich durch Selbsterregung in kurzer Zeit eine Spannung auf, die am Ende der „Aufschaukelung“ einen von der Drehzahl abhängigen Endwert erreicht.

Die in den Ankerwicklungen induzierte Wechselspannung wird im Kollektor nach jeder 2. Halbwelle gewendet, so daß an den Kohlebürsten Gleichspannung abgenommen werden kann. Es handelt sich hierbei um eine pulsierende Gleichspannung, d.h. einen Spannung, die ihre Richtung stets beibehält, ihre Größe aber ändert.

Als Besonderheit der BK 350 ist der innenliegende Regelwiderstand, der zwischen DF und Gehäuse (D-) geschaltet ist, sowie der Linkslauf des Rotors (gegen den Uhrzeigersinn) zu nennen.

 

Die Belüftung des Lichtmaschinenraumes geschieht durch eine Bohrung im oberen Anschlußdeckel und eine große, durch Blechblenden abgedeckte Bohrung in der angegossenen Nabe unten an der vorderen Gehäusehälfte.
Durch den während des Motorlaufes vorhandenen Unterdruck im Vergaserraum wird ein Teil der Ansaugluft aus dem Lichtmaschinenraum gesaugt, so daß eine dauernde Durchlüftung desselben gewährleistet ist.

 

Wartung:

Vor Beginn der Arbeit an der Lichtmaschine ist die Sicherung im Werkzeugkasten zu entnehmen.

Alle 10 000 Km sind die Bürsten und Kollektoren auf Abnutzung und Sauberkeit zu überprüfen. Die Bürsten müssen sich in der Führung leicht bewegen lassen. Verschmutzte Bürsten und Bürstenhalter sowie der Kollektor sind mit einem sauberen Tuch zu reinigen. Abgenutzte Bürsten sind rechtzeitig zu erneuern. Dabei ist zu beachten, daß die Bürsten gut eingeschliffen werden.

Man läßt dieses am vorteilhaftesten in einer Elektrodienst-Werkstatt ausführen, bei welcher auch rauhe und unrund gewordene sowie eingelaufene Kollektoren nachzuarbeiten sind.